Totengedenken by Airth Rennie

Totengedenken by Airth Rennie

Autor:Airth, Rennie [Airth, Rennie]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 2015-05-28T16:00:00+00:00


19

»Zwei?«, sagte Madden und schaute Chubb entgeistert an. »Das kann nicht sein.«

»Ich weiß, was du denkst, John«, erwiderte Chubb. »Ich hab genauso reagiert. Aber Tatsachen sind Tatsachen.«

»Es ist ja schon schwer vorstellbar, dass eine Person einen solchen Rachefeldzug unternimmt. Aber zwei! Das ist unfassbar.«

Madden sah Billy an, der neben ihm saß.

»Sind Sie sicher, dass es sich bei dieser Frau nicht um die Tochter handelt – Alma Ballard?«

»So gut wie sicher«, antwortete Billy. »Wir haben zwar noch keinen Kontakt zu ihr aufnehmen können, aber sie ist in Kanada. Das ist bestätigt worden.«

Madden schüttelte den Kopf. Es war später Freitagnachmittag. Als er sich gerade von St John’s Wood auf den Weg zur Waterloo Station machen wollte, um übers Wochenende nach Hause zu fahren, hatte er einen Anruf von Billy erhalten. Daraufhin war er zum Yard gefahren, um seine ehemaligen Kollegen, die nun vor ganz neuen Problemen standen, so weit wie möglich zu unterstützen.

»Wir hatten uns tatsächlich schon gefragt, ob man uns eine Fehlinformation gegeben hat«, fuhr Billy fort. »Bezüglich ihrer Auswanderung, meine ich. Doch wir haben das überprüft und festgestellt, dass sie Ende Juli an Bord eines Passagierschiffs der Cunard Line mit dem Ziel Halifax gegangen ist. Ich habe außerdem bei der kanadischen Botschaft hier in London angerufen, die bestätigt haben, dass sie die notwendigen Einreiseformalitäten erledigt hat. Einen Reisekostenzuschuss hat sie nicht beantragt, aber wir wissen ja, dass sie eigenes Geld hat. Sie war die einzige Erbin ihrer Mutter.«

»Und wenn sie nun zurückgekommen ist?« Madden war immer noch nicht überzeugt.

»Daran hab ich auch gedacht, Sir.« Billy verzog das Gesicht. »Ich habe diesen Rechtsanwalt angerufen, von dem ich Ihnen erzählt habe – Royston ist sein Name –, und der hat bestätigt, dass der letzte Brief von Alma, bevor sie mit dem Zug nach Vancouver aufgebrochen ist, am 18. September in Toronto abgeschickt worden ist, also nur zwei Tage, bevor Wallace Drummond in Ballater erschossen wurde. Wir haben guten Grund zu der Annahme, dass die Frau, die Mrs. Singleton in Oxford besucht hat, auch bei Drummond in der Praxis war, und zwar ein oder zwei Tage vor dem Mord. Das kann also nicht Alma Ballard gewesen sein. Sie kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.«

»Ich weiß, wie es dir geht, John«, meinte Chubb. »Wir haben auch gedacht, dass es Alma sein muss; das ist die einzige Antwort, die Sinn ergibt. Aber ob es uns passt oder nicht, wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass wir es mit zwei Leuten zu tun haben, einem Mann und einer Frau. Es sieht so aus, als würde er die Morde begehen, und sie ist seine Komplizin.«

»Aber wer?« Madden fehlten die Worte.

»Das kann ich dir nicht sagen«, erwiderte der Chief Super. »Noch nicht. Aber wir untersuchen James Ballards familiären Hintergrund genauer. Vielleicht finden wir da was. Du weißt, dass er außerehelich geboren wurde?«

Madden nickte.

»Nun ja, zunächst sah das nach einer Sackgasse aus. Aber dann hat Styles noch einmal Eve Selby angerufen – die Frau in St Ives, die die beiden gekannt hat –, und sie hat uns ein bisschen mehr über ihn erzählt.



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